Künstliche Intelligenz und agile Organisationen

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Technologie exponentiell wächst und in nahezu allen Industrien zu einer verstärkten Automatisierung und Veränderung führt.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Technologie exponentiell wächst und in nahezu allen Industrien zu einer verstärkten Automatisierung und Veränderung führt.

KI-Systeme sind zunehmend in der Lage, kompliziertere Aufgaben zu übernehmen, die bisher von Menschen ausgeführt wurden. Automatisierung beeinflusst verschiedene Sektoren wie Fertigung, Logistik, Gesundheitswesen und Finanzwesen. Sie ermöglicht es Unternehmen, effizienter und kostengünstiger zu arbeiten, während sie gleichzeitig die Qualität der Produkte und Dienstleistungen verbessert.

Das exponentielle Wachstum von KI und die zunehmende Automatisierung werden die Arbeitswelt grundlegend und rasant verändern. Unternehmen sind gut beraten, sich jetzt darauf vorbereiten, was diese Veränderung für sie bedeutet. Dynamikrobuste, agile Organisationsstrukturen sind angesichts dieser Entwicklung eine Notwendigkeit und kein „nice to have“ mehr. Denn auch ohne KI/Automatisierung erleben wir grundsätzliche ökonomische und soziale Veränderungen (Dollar vs. Yuan; BRICS vs. Westen; Asien als neues Wirtschaftszentrum; die demografische Entwicklung in Deutschland), die nicht ohne Wirkung auf unsere Arbeits- und Lebensrealitäten sind.

„Ab 2035 wird es keinen Job mehr geben, der nichts mit Künstlicher Intelligenz zu tun hat“, sagt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Das ist keine grundsätzlich neue Erkenntnis. Neu ist die Geschwindigkeit, mit der sich die aktuellen Veränderungen vollziehen.

Wertschöpfungsparadigmen in komplizierten (blau) und komplexen (rot) Domänen
Wertschöpfungsparadigmen in komplizierten (blau) und komplexen (rot) Domänen

Zusammenarbeit wird sich verändern

Am Beispiel der Softwareentwicklung lässt sich gut antizipieren, wie sich die Zusammenarbeit zukünftig verändern wird. In vielen Software-Firmen wird heute schon nach Scrum gearbeitet. Einer Arbeitsweise, bei der interdisziplinäre Teams in sog. Sprints, die max. vier Wochen dauern, kleine Teile einer Software fertigstellen. Wenn zukünftig eine Künstliche Intelligenz den Großteil des Quellcodes schreibt, wird das den Prozess in Scrum-Teams verändern und die Iterationen verkürzen. Gleichzeitig erhöhen die Teams ihre Adaptionsfähigkeit, was die Agilität von Unternehmen massiv steigern kann.

Agile Arbeitsformen, die sich als Reaktion auf die zunehmende Digitalisierung in den vergangenen 30 Jahren ausgebildet haben, werden sich an die neue Entwicklung anpassen. Am Beispiel der Softwareentwicklung sind mehrere Hypothesen möglich:

  1. Planung und Konzeptualisierung: Anstatt selbst Quellcode zu schreiben, werden sich die Entwickler zukünftig mehr auf das Design und die Planung der Software konzentrieren. Dazu gehört klare und präzise Anforderungen zu erstellen, auf deren Basis eine KI Code generieren kann.
  2. Kürzere Sprints: Da die KI in der Lage ist, Code deutlich schneller zu generieren als menschliche Entwickler, könnten Sprints auf einen Tag verkürzt werden. Damit würde eine engere und häufigere Überprüfung des Fortschritts und der Qualität des Codes möglich.
  3. Code Review und Integration: Auch wenn die KI den Code schreibt, ist es weiterhin notwendig, die Ergebnisse von Menschen zu prüfen und in die bestehenden Komponenten zu integrieren.
  4. Training und Überwachung der KI: Die Entwickler müssen sicherstellen, dass ihre KI korrekt arbeitet und sich kontinuierlich verbessert. Dafür müssen die KI regelmäßig trainieren und validieren.
  5. Änderungsmanagement: Da Code schneller produziert wird, werden Änderungen und Anpassungen deutlich schneller möglich. Das führt dazu, dass Software in kürzeren Zwischenschritten entwickelt und integriert wird.
  6. Skills und Rollen: Die benötigten Fähigkeiten in einem Software-Entwicklungsteam werden sich verschieben, weg von der direkten Code-Erstellung hin zu mehr strategischem und konzeptionellem Denken sowie der Fähigkeit eine KI zu überwachen, Daten richtig zu validieren und die zugrundeliegenden Sprachmodelle zu trainieren. Kleine, interdisziplinäre Teams werden diese Aufgaben erledigen.

Menschen werden vorerst weiterhin eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle der Qualität und der strategischen Ausrichtung spielen. Obige Veränderungen werden aber auch dazu führen, dass die Teams kleiner werden, direkter zusammenarbeiten und sich häufiger abstimmen. Bekannte Rollenbilder werden sich verändern und die Intervalle, in denen neue Funktionen geplant, entwickelt und ausgeliefert werden, verkürzen sich massiv.

Für viele Organisationen birgt die Umstellung ihrer Arbeitsweise große Herausforderung. Wir begleiten seit Jahren Unternehmen dabei, Organisationsstrukturen zu entwickeln, die ein schnelles Reagieren auf Marktveränderungen erlauben und haben erste Erfahrungen in der praktischen Zusammenarbeit mit Künstlicher Intelligenz in Produktivumgebung gesammelt. Kontaktieren Sie uns.